Liebe und Tod unter dem Augusthimmel Brasiliens
Der Maler Otto versucht immer wieder aufs neue den perfekten Himmel über Brasilien zu malen – den Augusthimmel. Doch nun erwacht er, übel zugerichtet und umgeben von Polizisten, und wird beschuldigt zwei Morde begangen zu haben. Der Ermittler Sampaio will seine Version der Geschichte hören und so beginnt Otto zu erzählen. Von Berta. Von Sophia. Von der Liebe. Und vom Augusthimmel.
Es ist ein Krimi der etwas anderen Art. Der Maler Otto erwacht auf einer Polizeistation mit geschwollenem Auge und unzähligen Blutergüssen. Haben ihn die Polizisten dermassen zugerichtet? Und weshalb ist er überhaupt hier? Er wird beschuldigt, zwei Morde begangen zu haben. Am 61-jährigen Anízio Corso und seiner 24-jährigen Ehefrau Sophia. Fakt ist: die beiden sind tot und der einzige Zeuge liegt im Koma. Doch hat Otto die beiden auch wirklich umgebracht?
Die verbotene Liebe
Otto ist mal wieder pleite. Mit seinen Bildern verdient er momentan kaum was und einen anderen Job hat er nicht. Immer bei ihm daheim ist seine Nachbarin, die 15-jährige Berta. Es ist wie ein Spiel. Berta fühlt sich als Ottos Frau oder Liebhaberin. Auch Otto fühlt sich von ihr angezogen. Doch ist sie noch minderjährig und die Liebe zu ihr im Grunde verboten. Bertas Mutter sieht die Gefahr und verbietet Otto den Umgang mit ihrer Tochter. Doch niemand hält sich daran.
Das Glück des Malers ist sein bester (und einziger) Freund Teo. Dieser ist Mitglied der regierenden Partei und hat somit sehr viel Einfluss. Diese Freundschaft rettet Otto am Ende auch vor dem weiteren Polizeigewahrsam. Aber erst einmal verschafft er Otto einen Job. Er soll am Centro Popular de Cultura als Dozent für Malerei unterrichten und kann noch am gleichen Tag anfangen. Dort lernt er Sophia kennen, welche als Schülerin in seiner Klasse sitzt.
Die gefährliche Liebe
Von Beginn an fühlt er sich von ihr angezogen und es entwickelt sich eine gefährliche Liebschaft zwischen den beiden. Berta ist in höchstem Masse eifersüchtig, obwohl sie streng genommen keinen Grund dazu hätte. Auf der anderen Seite ist Sophia mit Anízio Corso verheiratet, welcher sie als sein Eigen ansieht und sie immer wieder schlägt. Sophia will dem allem ein Ende setzen und plant ihre Flucht über die Grenze nach Uruguay. Dafür bittet sie Otto um Hilfe, obwohl es auch für ihre Beziehung das Ende bedeutet.
Der hilfsbereite Otto steht zu Diensten und bittet dafür seinerseits seinen Jugendfreund Teo um Hilfe. Mit dessen Auto soll er Sophia bis zur Grenze fahren, wo sich ihre Wege trennen werden. Doch kurz davor überschlagen sich die Ereignisse. Anízio kommt hinter die Affäre seiner Frau mit Otto und taucht mit zwei seiner Schläger-Bodyguards bei ihm auf. Mit den Fäusten machen sie ihm klar, dass er die Hände von Sophia halten soll.
Die verlorene Liebe
Doch Otto denkt nicht daran. Obwohl er die ganze Sache einfach vergessen könnte, hält er sich an den Plan von Sophia und erscheint mit Teos Auto am vereinbarten Treffpunkt. Nur Sophia kommt nicht. Otto macht sich auf die Suche nach ihr und taucht über viele mühselige Umwege im Landsitz des Ehepaares auf. Dort findet er Anízio Corso auf der bereits toten Sophia liegend vor. Was ist geschehen? Die Ereignisse überschlagen sich und am Ende ist auch Anízio tot, erschossen nach einem Handgemenge mit Otto und der Hausmeister liegt im Koma.
Als nächstes erwacht Otto auf der Polizeistation und erzählt eben diese Geschichte. Doch in Brasilien siegt nicht in erster Linie die Gerechtigkeit. Der Staatsbedienstete Teo nutzt seine Beziehungen und so wird die Geschichte so angepasst, dass Otto am Schluss seine Freiheit mit der jungen Berta im Bett feiern kann und trotzdem ein Schuldiger verurteilt wird. Doch, ob Otto wirkilch unschuldig ist?
Die gelesene Liebe
Mit Unter dem Augusthimmel von Gustavo Machado reiste ich auf meiner BUCHweltreise nach Brasilien. Der Autor wurde 1970 in Porto Alegre, Brasilien, geboren und besuchte während der härtesten Phase der Militärdiktatur eine strenge katholische Schule. Er studierte Journalistik und arbeitete in der Medienbranche und für Regierungsbehörden. Erste Kurzgeschichten veröffentlichte er Ende der 1980er Jahre. Mit Unter dem Augusthimmel erschien 2013 sein erster Roman, welcher in Brasilien viel Kritikerlob erhielt.
Brasilien war bereits das 35. Land, welches ich auf meiner BUCHweltreise belesen habe. Es ist spannend, wie es rund um die Weltkugel von überall her sehr gute Autorinnen und Autoren gibt, welche gute, spannende und interessante Romane schreiben. Alle meine Lesereiseberichte findest du auf meiner Seite der BUCHweltreise und weitere Lesereisende berichten über ihre Reiseziele auf umgeBUCHt. Zudem kannst du auf buchweltreise.ch Bücher aus aller Welt auf einer interaktiven Karte suchen, finden und lesen. Viel Spass beim lesenden Reisen sowie reisenden Lesen.
Dieser Beitrag erschien am 13. Februar 2020 im Rahmen der BUCHweltreise auf meinem Blog querdurchdenalltag.com.
Kurzbeschreibung
Otto wacht, von der Polizei umstellt, mit zahlreichen Verletzungen in einer ihm völlig unbekannten Umgebung auf und kann sich an nichts erinnern. Er wird beschuldigt, zwei Morde begangen zu haben. Im Verhör erzählt er dem ermittelnden Kommissar seine Geschichte. Er berichtet von seinem tristen Leben, von Arbeitslosigkeit und dem verzweifelten Versuch, über einen Kindheitsfreund, der im Staatsdienst ist, an einen Job zu kommen. Als Dozent für Malerei gelangt er an das Centro Popular de Cultura und lernt dort Sophia, eine seiner Schülerinnen, kennen. Obwohl Sophia verheiratet ist, lässt er sich mit ihr ein – eine ambivalente und verbotene Beziehung mit verheerenden Folgen entspinnt sich …
Buchtitel: Unter dem Augusthimmel
Erscheinungsdatum: August 2013
Autor: Gustavo Machado
Verlag: ars vivendi Verlag
Haupthandlungsort: Südamerika, Brasilien
Genre: Krimi