Drei Grazien und drei Morde in Athen
Auf meiner BUCHweltreise zog es mich kürzlich nach Athen. Zu den Drei Grazien des Autors Petros Markaris. Es sind anfänglich nette Ferienbekanntschaften des Athener Kommissars Kostas Charitos und seiner Frau Adriani. Doch nach seinem Urlaub wartet auf den Kommissar ein komplizierter Mordfall, in welchen die Drei Grazien mehr verstrickt sind, als ihm selbst lieb ist. Ein wirklich netter Krimi aus Griechenland. Die perfekte Ferienlektüre.
Urlaubsgefühle im November
Den Sommer hindurch war ich in den Bergen. Einmal im Oberengadin direkt am Berninapass, ein zweites mal nochmals im Oberengandin, jedoch quasi bereits im Bergell. Kurz bevor es den Pass runter geht. Dort, wo die Gewässer in zwei Richtungen fliessen. Im Herbst dann zog es uns in den Süden, in die wunderschöne Toskana. Dieser Urlaub war dann leider viel zu schnell wieder vorbei, da ich mir den Fuss brach.
Und nun im November hätte ich zwar Ferien nötig, nur sind sie in weiter Ferne. Ende Jahr kommt Weihnachten, im Februar dann die Skiferien. Trotzdem habe ich Feriengefühle des warmen Südens. Mit dem Kriminalroman Drei Grazien des griechischen Autors Petros Markaris reiste ich nun lesend in die Wärme. Man fühlt sich sofort entspannt, denn dieser Roman ist die perfekte Ferienlektüre zur vollumfänglichen Erholung. Mit diesem leichten Krimi startete ich zur 32. Destination meiner BUCHweltreise.
Komplizierter Fall nach dem Urlaub
Wie es so läuft, geht es öfters nach den Ferien wieder eiskalt los. Von null auf hundert. Von der totalen Entspanntheit zur völligen Auslastung. So geht es auch dem Kommissar Kostas Charitos, als er aus seinem Urlaub zurück nach Athen kommt. In Epirus verbrachte er mit seiner Frau Adriani wundervolle Tage. Sie lernten drei wundervolle Damen kennen. Tassia Angelidou, Kalliopi Safiratou und Argyro Tersidi. Die Drei Grazien. Bei ihren gemeinsamen Unternehmungen ist der Kommissar mit seinem alten Seat stets der Chaffeur.
Aber eben, der Urlaub geht vorbei und die Arbeit lässt nicht lange auf sich warten. Drei Morde gilt es aufzuklären, welche kurz nacheinander in Athen begangen werden. Allesamt Universitätsprofessoren, welche in die Politik wechselten oder aber wieder zurückkehrten. Zu jedem Mord erscheint in den Medien ein Bekennerschreiben, wo Bezug auf die Professoren genommen wird, welche den Universitäten den Rücken kehrten. Doch was ist das wahre Motiv?
Unliebsame Klärung des Falles
Kommissar Charitos und sein Team tappen im Dunkeln. Hinzu kommt, dass der Kommissar direkt an den Vizepolizeipräsidenten rapportieren muss und diese gemeinsam regelmässig beim Polizeipräsidenten und aufgrund der Verstrickungen der Politik gar beim Ministerpräsidenten vorsprechen müssen. Charitos Vorgesetzter lässt sich früher pensionieren und ist wenige Tage nach seinen Ferien weg. Ob Charitos seine Nachfolge übernehmen kann?
Die Klärung des Falles lässt lange auf sich warten, bis dem Kommissar der springende Einfall kommt. Doch leider stammt die Idee aus seinem privaten Umfeld, in welchem sie sich momenten regelmässig mit ihrer Ferienbekanntschaft, den Drei Grazien, treffen. Doch inwiefern sind diese Frauen tatsächlich in die Morde verwickelt?
Griechische Gelassenheit
Es ist ein toller Krimi und die Gelassenheit der Griechen kommt ziemlich gut herüber. Einzig witzig ist, dass der Kommissar gerne mit Blaulicht und Sirene zu ganz gewöhnlichen Gesprächen mit Zeugen oder Verdächtigen fährt. Es mag eilen oder nicht, mit dem Streifenwagen kann er zumindest dem Verkehr ausweichen und kommt im Stau schneller voran. Gewöhnungsbedürftig sind zu Beginn die griechischen Namen, welche bei mir etwas holperten beim Lesen. Mit der Zeit geht das immer besser und der Krimi liest sich leicht und flüssig.
Der Autor Petros Markaris gehört zu den bekanntesten griechischen Schriftstellern. Er wurde 1937 als Sohn eines Amerikaners und einer Griechin in Istanbul geboren. Er studierte später einige Jahre in Wien und Stuttgart und lebt heute in Athen. Bekannt wurde er insbesondere durch die Krimireihe mit dem Kommissar Kostas Charitos. Bisher sind zwölf Bücher dieser Reihe erschienen, elf davon bereits auf deutsch. Mehr dazu gibt es in meinen Lese-Empfehlungen.
Der Kriminalroman Drei Grazien von Petros Markaris ist der elfte Band der Reihe um Kommissar Kostas Charitos und erschien auf deutsch 2018 im Diogenes Verlag.
Dieser Beitrag erschien am 14. November 2019 im Rahmen der BUCHweltreise auf meinem Blog querdurchdenalltag.com.
Kurzbeschreibung
Kostas Charitos und seine Frau Adriani machen Urlaub in Epirus. Dort lernen sie die »drei Grazien« kennen, die nichts aufregender finden, als einen echten Kommissar kennenzulernen. Dabei ist die Arbeit vor allem aufreibend. Zurück in Athen erwartet Charitos ein brutaler Fall. Ein Uni-Professor wurde vergiftet, und mörderische Intrigen verunsichern den akademischen Betrieb.
Buchtitel: Drei Grazien
Erscheinungsdatum: Juli 2018
Serie: Band 11 der Reihe um Kommissar Kostas Charitos
Autor: Petros Markaris
Verlag: Diogenes
Haupthandlungsort: Europa, Griechenland, Athen
Genre: Kriminalroman