Viel Gift im Bier und Unterhaltung im Buch – der zweite Fall für den Luzerner Bierpolizisten
Der Luzerner Bierpolizist Heinz-Hubert Humpen hat mal wieder alle Hände voll zu tun. Da kostet ein Bierkritiker etwas zuviel von seinem vergifteten Bier und schon ist er tot. Nun muss Humpen nebst der Organisation der Luzerner Biertage auch noch ein Mord aufklären.
Zu allem Übel wird auch noch seine Ex und Mutter seiner Tochter angefahren. Die Vaterpflichten rufen. Wann zum Geier soll Heinz-Hubert Humpen noch zum Genuss all der leckeren Luzerner Biere kommen?
Ein unterhaltsamer Krimi von UrsAnton Krügel erwartet uns. Dem wahren Bierpolizisten. Absolut lesenswert. Am besten mit einem Weissbier. So wie mein Beitrag dazu. Prosit.
So, nach einem ersten wohltuenden Schluck – und einem zweiten gleich hinten nach – lesen wir uns rein in den zweiten Luzerner Bierkrimi. Wer den ersten Teil noch nicht kennt, darf diesen gerne direkt vorab kennen lernen in meinem Beitrag Luzerner Bierpolizist zapft seinen ersten Fall vom Mai 2016.
Gestorben wird ständig, gestohlen ebenso und auch Kokain wird wesentlich öfters in Nasen gesnifft, als die Welt es wirklich benötigt. Das Leben ist fehlerhaft. So dass die Polizei genug zu tun hat, wegen des notorischen Unterbestandes die Prioritätenregel anwenden zu müssen, um einigermassen den Überblick und die Sicherheit wahren zu können.
Ich hoffe schwer, ihr habt euch das passende Bier eingeschenkt. Zum zweiten Luzerner Bierkrimi ist das gemäss dem Buchtitel ein Weissbier. Für den ersten Fall passt ein Schwarzbier und für den dritten Fall werden wir dann wohl ein Bockbier in die Kühle stellen müssen. Aber langsam, das ist noch Zukunftsmusik und das Buch noch in Arbeit. Bleiben wir bei Weissbier.
Humpen
Obwohl, Heinz-Hubert Humpen mag aktuell nicht mehr so gerne Weissbier trinken. Nicht, weil er es nicht gerne hat. Viel eher, weil es ganz aktuell ziemlich viel Gift im Weissbier hat. In seinem Weissbier. Da ein Bierkritiker der durstigen Runde genanntes Weissbier etwas gar vorschnell austrinkt, erträgt er das enthaltende Gift genauso schnell überhaupt nicht. Tot. Mit schäumendem Mund legt er den Kopf auf den Tisch. Wirklich Tot. Mord. Mit Humpens Weissbier.
Er stellte das Glas zurück auf den Tisch. Es schäumte nur noch leicht. Dann legte er seinen Kopf auf den Tisch. Es schäumte stark. Zum Mund heraus. Auf den Tisch. Er sprach nicht mehr, obwohl er vorher nie geschwiegen hatte. Er musste offensichtlich tot sein.
Der Beginn einer ziemlich stressigen Zeit für den altgedienten Luzerner Polizisten. Da wäre ja nun der Mord. Ein Fall für die Kriminalpolizei zwar. Nicht für die Uniformierten, wie er einer ist. Aber doch, da sein eigenes Bier als Tatwaffe fungierte, ist Humpen automatisch stark involviert. Einmal mehr konfisziert die Polizei Humpens Bier. Das Weissbier diesmal. Aber eben. Darauf ist ihm die Lust vorläufig eh vergangen.
Zur gleichen Zeit stehen die ersten Luzerner Biertage an. Kein Zufall, fand die verhängnisvolle Degustation der Bierkritiker doch im Rahmen dieser Biertage statt. Heinz-Hubert Humpen hat als OK-Präsident alle Hände voll zu tun. Da würde es den Toten eigentlich nicht auch noch brauchen. Aber der ist nun halt tot. Umgekommen durch sein Weissbier.
Der Schaum. Er fehlte beim Weissbier! Was einfach nicht sein konnte. Denn ein solches Bier hatte Humpen schon einmal getrunken. Er roch am Weissbier und nahm einen Schluck. Welchen er sofort wieder ausspuckte. Nein. Das machte man normalerweise beim Bier nicht. Pfui! Beim Gift schon.
Als wär das alles nicht genug, wird auch noch seine Ex angefahren und schwer verletzt. Nun muss Humpen nebst viel Bier und einem Mord auch noch auf seine kleine Tochter Birgit aufpassen. Alles zuviel? Vielleicht. Es läuft zumindest nicht alles rund für Humpen. Steht ihm bei, dann wird er es überstehen. Aber es wird eng werden. Und spannend. Versprochen. Prosit.
Krügel
Durchatmen. Gönnen wir uns einen Schluck von unserem persönlichen Lesebegleiter. Dem Weissbier. Aus dem Glas. Nicht vom Buch. Aber dies bitte nicht im Humpen. Auch nicht im Krügel. Sondern ganz logisch im Weissbier-Glas. Prosit.
Am nächsten kommt der Hauptdarsteller Heinz-Hubert Humpen einer anderen Person mit Biergefäss im Namen. Alter Ego sozusagen.
Nun. Heinz-Hubert Humpen ist der Luzerner Bierpolizist, patroulliert durch die Gassen der Stadt Luzern und löst die kniffligsten Bierfälle. Daneben hat er seine eigene kleine Brauerei und gönnt dem Biergenuss viele Stunden seiner Zeit.
Der Autor UrsAnton Krügel hingegen schreibt nicht nur Bücher. Er ist der wahre Luzerner Bierpolizist. Patroulliert ebenfalls durch die Gassen der Luzerner Altstadt. Auch er hat ganz bestimmt knifflige Fälle zu lösen und viele Fragen von Touristen zu beantworten. Nur hoffen wir, dass er weniger direkt mit brisanten Mordfällen zu tun hat.
Wenn aus dem Brauer und Polizisten der Bierpolizist wird und seine drei Leidenschaften aufeinanderprallen, dann kommen Luzerner Bierkrimis heraus. Es sind dies sein Job als Polizist, seine Liebe zur Stadt Luzern und die ganze Leidenschaft mit dem Bier.
Mit Bier jedoch hat auch UrsAnton Krügel viel zu tun, braut auch er leidenschaftlich Bier in reichlicher BIERvielfalt mit Krügel-Bier. Ein Luzerner mit Herz und Seele. Ein Quartierpolizist, wie es sie glücklicherweise trotz Fusion von Stadt- und Kantonspolizei vor einigen Jahren noch immer zu geben scheint. Und ein Mensch mit dem Flair, tolle und unterhaltsame Geschichten zu schreiben – die Luzerner Bierkrimis mit Heinz-Hubert Humpen.
Einen lesenswerten Bericht über den Bierpolizisten und Autor UrsAnton Krügel gibt es auf zentralplus.ch – inklusive einer kleinen Lesung ins neue Buch.
Weissbier
Auch die zweite Folge des erfolgreichen Bierkrimis ist wieder sehr flüssig und flott zu lesen. Mit kurzen Sätzen und sehr unterhaltsamen Pointen. Lacher sind in schnellem Rhytmus garantiert. Der Krimi mit Heinz-Hubert Humpen spielt in Luzern und mit den Reizen der Region. Sowie mit diversen Charakteren des Luzerner (Polizisten-)Alltags. Ein spezielles Wissen über die Stadt am Vierwaldstättersee und deren Sicherheitshüter ist aber nicht notwendig. Der Krimi ist genauso unterhaltsam und spannend, auch wenn man Luzern (noch) nicht kennt.
Aber klar. Danach möchte man die Leuchtenstadt kennen lernern. Das Risiko besteht durchaus. Aber seht es einfach als Chance. Eure Chance, die wohl schönste Stadt der Schweiz endlich mal besuchen zu wollen. Dann dürft ihr euch auch ein Schnitzelbrot bei der Twiny-Station genehmigen. Wie ich bereits im Dezember 2016 in Das beste Schnitzelbrot der Stadt Luzern – und überhaupt schrieb, weiss auch Humpen um das beste Schnitzelbrot der Stadt.
Jetzt ass er bei der Twiny-Station schnell ein Schnitzelbrot gegenüber dem ehemaligen Altstadtposten. Es waren die besten in der Stadt. Das passte zu ihm. Er musste essen. Wegen des Bieres.
Schluss mit Werbung. Ich bin Luzerner. Aber nun schon einige Jahre auch Zürcher. Und das passt wunderbar. Nur kenne ich so natürlich auch nicht mehr alle lokalen Annekdoten. Vergessen von gewissen Bezügen zur Luzerner Polizei. Davon durfte ich jedoch teils von anderer Seite erfahren.
So oder so, ich kann euch das Buch sehr empfehlen. Von den 25 CHF gehen vom zweiten Band 5 Franken an die Luzerner Fasnacht, vertreten durch die Vereinigte. Vom ersten Band gehen 5 CHF an die Behindertenwerkstätte Brändi in Horw. Viel Unterhaltung und Spass für einen guten Zweck. Liest man beide Bücher – meine Empfehlung – sogar an zwei gute Zwecke.
Und nun?
Das meiste ist gesagt. Das Bier ist leer. Was nun bleibt, ist ein neues Bier einzuschenken und den Luzerner Bierkrimi online zu bestellen. Das geht ganz einfach auf bierpolizist.ch.
Dieser Beitrag erschien am 9. Mai 2017 meinem Blog querdurchdenalltag.com.
Buchtitel: Weissbier
Erscheinungsdatum: 2017
Serie: Band 2 mit dem Luzerner Bierpolizisten
Autor: UrsAnton Krügel
Verlag: KrügelBierBuch
Haupthandlungsort: Europa, Schweiz, Luzern
Genre: Krimi